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ffw wappen200 238FFw Faßberg - Präsentation von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Marktweg

Update: Erster Blaulichtgottesdienst 03.06.2018

Präsentation von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Marktweg Die politische Gemeinde und die Ev.-luth. St. Laurentius Kirchengemeinde Faßberg-Müden hatten eine tolle Idee, die Gläubigen und Bürger zu einem sogenannten „Blaulichtgottesdienst“ in die Michaelkirche in Faßberg einzuladen. Wie seit Jahrzehnten gewohnt, rief Glockengeläut die Menschen zum Gottesdienst in die Kirche, die sich gut füllte.

Nach dem Orgelvorspiel von Marie-Luise Röbbelen begrüßte Pastor Rudolf Blümcke die Gottesdienstbesucher, viele davon in ihren Uniformen. Er ging auf den heutigen Tagesspruch aus der Bibel ein und fasste ihn im Sinne des Blaulichtgottesdienstes zusammen: „Christus spricht: Wer von euch gerettet wird, der wird von mir gerettet und wer euch beschimpft, angreift und verletzt, der beschimpft mich“. Anschließend erläuterte der Pastor das sogenannte „Blaulicht“, denn er hatte fleißig bei Wicki gegoogelt: „Das Blaulicht wurde 1938, übrigens im Jahr der Einweihung dieser Kirche, einheitlich in Deutschland eingeführt.

Der zweite Weltkrieg stand damals bevor und so stand bei der Wahl der Farbe ein besonderer Aspekt im Focus. Das Licht musste für feindliche Flugzeuge unsichtbar sein und blaues Licht hat die höchste Streuung in unserer Atmosphäre. Während Rot, Weiß und Orange in bis zu zwei Kilometern Höhe zu sehen sind, ist grünes Licht nur 800 Meter und blaues eben nur bis zu 300 Höhenmeter sichtbar“. Die Wahl der Farbe war also ausschließlich physikalsich begründet. Im Jahr 1956 wurde das blinkende Blaulicht eingeführt, mit dem heute Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Militär und Katastrophenschutz fahren dürfen, aber Pastoren nicht! Bemerkte Rudolf Blümcke etwas schmunzelnd.

Eine Initialzündung für den systematischen Aufbau der Notfallseelsorge, wozu auch die heimischen Pastoren gerufen werden, war das schwere Zugunglück in Eschede, das sich übrigens genau vor 20 Jahren ereignet hat. Der Pastor begrüßte die Gottesdienstbesucher und sang mit der Gemeinde bekannte Lieder, die jedoch zum Blaulichtgottesdienst umgedichtet worden waren und nach „Kein Schöner Land“ wurde gebetet. Nach dem Credo gab es ein kleines Interview von Einsatzkräften und Beteiligten im Gedenken an den großen Scheunenbrand im Jahr 2011 auf dem Hof der Familie Bachmann in Schmarbeck. Der Pastor stellte in seiner Predigt fesst, dass oft nicht gut über die Feuerwehr gesprochen werde. Über die Polizei erst recht nicht. Dabei kämen die Rettungssanitäter und Notärzte normalerweise noch ganz gut weg.

Jedoch sei festzustellen, dass oft Grundsätzliches in Frage gestellt wird. Vieles, was sich in den westlichen Gesellschaften teils über Jahrhunderte an Werten und Erfahrungen entwickelt hat, wird von einigen Menschen nicht mehr wertgeachtet und ständig in Frage gestellt, sagte Rudolf Blümcke. Er ging auf die oft fehlenden Rettungsgassen sowie auf die Gaffer auf den Autobahnen ein. Kommen solche Menschen selber mal in eine Notlage, könne alles nicht schnell genug gehen, sagte der Pastor und fasste zusammen: „Jeder Polizist, der angegriffen wird, jede Feuerwehrfrau, die im Einsatz beschimpft wird, jeder Ehrenamtliche, der sich um Flüchtlinge kümmert und dafür belächelt, wenn nicht sogar verachtet wird, ist in sehr guter Gesellschaft, denn Gott, dem Herrn geht es oft ganz genauso!“

Und zum Abschluss seiner Predigt gab Rudolf Blümcke den Rettern den Segen mit in ihre Einsätze: „Möge der allmächtige Gott euren Dienst segnen und euch immer wieder darin bestätigen, dass ihr das richtige tut, dass ihr in einem lebenswichtigen Dienst steht und das, was Gott, der Herr in euch angelegt hat zum Leuchten bringt. Amen“. Nach einem Lied wurden Grußworte von Faßbergs Bürgermeister Frank Bröhl verlesen, der nach 25 Jahren Polizeidienst seinerzeit zum Bürgermeister gewählt wurde und ganz genau nachvollziehen kann, wie es den helfenden Menschen im Einsatz ergeht, wenn ihre Dienste nicht gewürdigt werden.

Er machte in seinen Grußworten den Einsatzkräften der „Blaulichtfraktion“ Mut zu ihrer Bereitschaft, dort hinzugehen, wo andere weglaufen! Er berichtete von seinen Einsätzen: „An mir ist das nicht spurlos vorübergegangen. Viele Bilder sind mir im Kopf geblieben und ich musste lernen, damit umzugehen.“ Damit steht der ehemalige Polizist nicht alleine, denn oft benötigen die Einsatzkräfte nach einem schweren Einsatz selber Hilfe, um das Erlebte verarbeiten zu können. Der Bürgermeister dankte den Einsatzkraäften und schloss mit den Worten: „Kommen Sie immer heil von Ihren Einsätzen nach Hause zurück.“

Die Kollekte war für Paulinchen e.V. bestimmt, einem Verein, der Familien mit brandverletzten Kindern berät und unterstützt sowie wieder Mut für die Zukunft macht. Nach den Fürbitten, dem Vater Unser und dem Segen, verabschiedete die Organistin die Kirchengemeinde mit einem Nachspiel und die Bürger trafen sich im Marktweg, wo inzwischen alle Ortsfeuerwehren und die Flugplatzfeuerwehr mit ihren Fahrzeugen vertreten waren. Darüber hinaus war die heimische Polizei mit einem Fahrzeug und Ausrüstung sowie ein Rettungsfahrzeug vom Rettungsdienst Marquardt aus Bergen vertreten.

Die Besucher nutzten die Gelegenheit, Einsatzkräfte vor Ort zu befragen und ließen sich die Fahrzeuge und ihre Ausrüstungen erklären. Natürlich war an allen Fahrzeugen das Blaulicht eingeschaltet. Natürlich war auch für das leibliche ‚Wohl gesorgt und die originale Faßberger Gulaschkanone von Rosi Plönske servierte Chillie con Carne. Am Getränkestand gab es alkoholische und alkoholfreie Erfrischungsgetränke und bei vielen Besuchern blieb die Küche kalt.

Text/Foto: Hans Mehles

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